Nach zuletzt nur einem Sieg in 14 Ligaspielen ist der Karlsruher Sport Club auf einen Abstiegsplatz der zweiten Fußballbundesliga abgerutscht. Die Stimmung im Verein und vor allen Dingen im Umfeld wurde zusehends angespannter und spätestens nachdem der einstige Goalgetter Marvin Pourie wegen anhaltender Erfolglosigkeit und darauffolgendem Unruhestiften im Verein zum Drittligisten Eintracht Braunschweig ausgeliehen wurde, konnte man bemerken, dass der Trainer Teile der Mannschaft nicht mehr erreichen konnte. Zu defensiv aufgestellt und zu späte Wechsel wurden ihm vorgeworfen und man sah im Verein nur den altbekannten Weg, sich schnellstmöglichst von einem einstigen Gewinner zu trennen.
Alois Schwartz sagte dazu in einem Interview:
"Ich habe in der Vergangenheit immer betont, dass es nicht um einzelne Namen, sondern um den KSC geht. Das schließt natürlich auch meine Person mit ein. Deshalb haben wir nach dem Samstag offene und ehrliche Gespräche über die aktuelle Situation geführt - und sind zu dem gemeinschaftlichen Entschluss gekommen, dass die Mannschaft eventuell einen neuen Impuls benötigt. Ich denke, wir können stolz sein auf das, was wir in den vergangenen zweieinhalb Jahren zusammen erreicht haben, Wir sind von einem Abstiegsplatz in der Dritten Liga noch in die Relegation gekommen und im Jahr danach aufgestiegen. Wir haben den Grundstein dafür gelegt, dass der KSC positv in die Zukunft blicken kann. Aber dazu ist es wichtig, dass der Club in der 2. Bundeliga bleibt. Dieses Ziel steht über allem! Dafür wünsche ich der Mannschaft und dem ganzen Verein nur das Beste. Denn ich bin zwar nicht mehr Trainer, aber ich bleib Fan. Vielen dank für zweieinhalb tolle Jahre."
Vielen Dank Herr Schwartz für Ihre ruhige und anständige Arbeit. Ich habe Sie stets gerne an der Seitenlinie gesehen und kann mir gut vorstellen, dass es nicht einfach ist, diese jungen Gutverdiener zu einem eingeschworenen Haufen Siegertypen zu motivieren.
Während noch einen Tag vor der Entlassung von Alois Schwartz stand Sportdirektor Oliver Kreuzer noch zu 100 % hinter dem Trainer. "Müssen wir jetzt den Trainer wechseln? Mit Sicherheit nicht, hatte er kurz vor der Entlassung von Schwartz verlautbaren lassen. Kurz darauf waren aus dem gleichen Mund andere Worte zu hören: "Ich hoffe und glaube, dass der Trainerwechsel der richtige Schritt ist". Kreuzer habe auch gesehen, dass vor dem 6. Dezember des Vorjahres noch "alles in Ordnung gewesen sei", wobei er sich wohl von den sieben Unentschieden in Folge habe blenden lassen. Denn die kritischen Stimmen im Umfeld haben schon lange Zeit zuvor gemahnt, dass der Verein mit einer solch defensiven Einstellung schon bald Schiffbruch erleiden würde.
Vorerst soll übergangsweise die Aufgabe des Chefcoachs Christian Eichner übernehmen, der von 2005 bis 2009 128 Spiele für den KSC bestritt und dabei drei Tore schoss und den Aufstieg in die 1. Fußballbundesliga 2007 schaffte. Seit April 2017 ist er Co-Trainer beim KSC. Mittlerweile wird auch darüber nachgedacht, Eichner längerfristig an dieses Amt zu binden.